Ferro!  Nicht Ferrari

EIN BISSCHEN NOSTALGIE MUSS SEIN!!

 

 

Einige werden diesen Apparillo noch kennen, den ich nun auch auf den Stand der Entwicklung (MWV) gebracht und mit allen Vorteilen der modernen Geräte versehen habe. Kernige Nostalgiker mögen mir ...

Zu Zonendödelzeiten DURFTE der mikroelektronische Tastenblock nur IWV können! Warum das so war? Später / weiter unten.

Der Umbau war (relativ) fix erledigt, benötigt man doch lediglich ein paar Grundkenntnisse hier von und ein paar davon, ein wenig handwerkliches Geschick, Fingerfertigkeit und etwas Material.

 

Das erste Bild zeigt mein AFQ im umgebauten Zustand. Die beiden Letzten zeigen (2 Taster) eine zusätliche Mod., um mirch beim Streben nach Ruhe zu unterstützen! Die Umbauarbeiten an der Oberschale (zweites Bild) beschränkten sich auf die mechanische Anpassung der Gabelmechanik-und Schaltung, wurde doch beim AFQ das Schalten beim Abheben und Auflegen völlig anders realisiert. Die Anpassung der AFQ - Tastatur (Tastenzuweisung) an die neue Platine DA510 (Bild 3 bis 6) war schon etwas tricky. Aber Dank der "Bassowschen" ((-; PIN - Ausführung des AFQ - Tastenblockes, lösbar.

Der Umbau des Höhrers verlangte dagegen nur etwas Geschicklichkeit. Musste ich doch statt der alten DDR - Höhrerkapsel eine Moderne einpassen, so auch statt des alten Mikrofons ein modernes Kondensatormikrofon. Zum Schluss, die relativ leichte Anbindung des Höhrers an die Platine. Wärend am AFQ der Höhrer fest, über gesteckte Kontakte verbunden war, kann er nun per Kick entweder am Höhrer selbst oder am Telefon abgenommen werden. Umgesetzt habe ich dies durch den Einbau von RJ 11 - Buchsen, die ich Höhrer- und Telefonseitig verbaut habe (Bilder 7 bis 10). Ein RJ 11 Höhrerkabel stellt schließlich die Verbindung zwischen Telefon u. Höhrer sicher.

Die Umbauarbeiten an der Unterschale, zur Aufnahme der Platine DA510, der Übertragungsmechanik für den Schaltvorgang Abheben und Auflegen waren  wesentlich schwieriger zu realisieren, als anfänglich gedacht. Aber trotzdem: Fertig war der Wolfswelpe im Schafspelz.

 

In Gottin gab es "VERHÄLTNIS" mäßig viele (((-; Telefonanschlüsse (die Telefone in Gottin konnte man etwa an einer Hand abzählen), Bürgermeister, Bürgermeisterbüro, LPG - Vorsitzender, LPG - Büro, Arzt, Schule ....

Die Anbindung an das ("große DDR-Netz") erfolgte (wurde "sicher" gestellt) über die Ortsvermittlung in "Groß Bützin". Alle abgehenden und eingehenden Rufe liefen über diese Stelle.

Über einen öffentlichen Apparat verfügte Gottin in dem Sinne nicht, aber über das Telefon des LPG-Vorsitzenden z.B. konnte man Telefonate führen.  Jedes Telefonat musste (zeitlich und Nummern mäßig) in einem, dem Telefon beiliegendem Buch eingetragen / festgehalten werden.
In der Regel besaßen die Anschlußteilnehmer ein einfaches Standardtelefon mit Wählscheibe vom Typ W 38, dann W58 und später W63a, im Volksmund auch das "63a" genannt, weil es vom VEB Fernmeldewerk Nordhausen 1963 (aus Bakelit) gebaut wurde.

 

Das DDR - Telefonnetz wurde bis zur Wiedervereinigung im "analogen" Impulswahlverfahren (IWV) betrieben.
Es existierten Ortsvermittlungsstellen und andere Einrichtungen, die mit so genannten (Mittler Weile völlig veralteten) Hebedrehwählern arbeiteten. So waren auch alle Apparate (ob Wählscheibe oder Tastatur) lediglich analog Impulswahl - fähig.
Die mikroelektronische Tastatureinheit des Alpha Ferro Quick musste / durfte nur Impulse erzeugen und besaß einen kleinen Puffer / Speicher, so das der Wählvorgang (der sich nicht von dem eines Wählscheibentelefons unterschied) mit Betätigung der Rautetaste (noch nach 30 Minuten ab Auflegen) wiederholt werden konnte. Es war einfacher und bequemer zu wählen, mehr aber nicht.
Das die mikroelektronische Baugruppe nur die Funktion eines Nummernschalters hat(te), nur IWV konforme Impulse erzeugen musste / durfte, ist der völlig veralteten Fernmeldetechnik des Telefonnetzes in der DDR geschuldet.
Da auf Grund Mangel- und Misswirtschaft sowie Vorabschöpfens von Geldern durch das Einparteienunrechtregime (für eigene Zwecke) eine DDR weite Umrüstung / Modernisierung auf Mehr Frequenz Wahlverfahren (MWV) nicht erfolgen konnte / nicht durchführbar war, mussten die Entwickler eine Baugruppe fertigen, die entgegen des alten DDR - Sprichwortes "aus "AA" Bonbons machen), ihren Bonbons beibringen mussten nur "AA" zu machen (((-:.


Der breiten Masse wurden dann die Geräte vom Typ "Alpha Ferro (Standardausführung)" (Wählscheibe) der Baujahre 1985 - 1988 in mehreren Farben angeboten.
Die Geräte vom Typ "Alpha Ferro Quick" (Tastatur), der Baujahre 1988 - 1990 erhielten nur noch Wenige vor der Wiedervereinigung.
Dem Mythos "StaSi - Apparat", der auf Grund der roten Farbe kursiert, bin ich noch nicht nachgegangen. Eines davon jedoch zukunftsfähig zu machen, hatte ich mir auf die Fahne geschrieben und nun in die Tat umgesetzt, benötigt man doch "Kenntniss- /Fertigungs- und Material mäfßig, nicht all zu viel dazu.
Ein paar Bilder meines Umbaues stelle ich hier ein (s.o.), sodas sich jeder einen Eindruck darüber machen / einen Einblick verschaffen kann.
Wer ein Interesse / einen Gedanken an einem ähnlichen Umbau hegt, kann sich gern an mich wenden.   P. Preuß 2018

**********************************************


Algemeines zur DDR - Telefonie


Ein Telefon bekam außerhalb der Großstädte nur, wer entweder ein BONZE /FUNKTIONÄR, ein Gewerbebetreibender, Arzt war oder ansonsten ein "berechtigtes Interesse" an einem Telefonanschluß hatte. Bessere Chancen hatte man, wenn es in dem eigenen Dorf keinen oder nur einen einzigen öff. Fernsprecher gab. Bei uns in Gottin gab es keine öffentlichen Fernsprecher. Einige Telefone der Funktionäre fungierten als öff. Fernsprecher. Die hatten dann außen ein rot/weißes Schild am Zaun und man konnte dort unter Nachweis (Nachweisbuchuch für geführte Telefonate).

https://deutsche-einheit-1990.de/ministerien/ministerium-fuer-post-und-meldewesen/der-umbau-des-fernmeldewesens/

 

1989 ist die fernmeldetechnische Versorgung der DDR-Bevölkerung vollkommen unzureichend. Am 1. Januar 1990 existieren in der DDR 1.826 Mio. Fernsprechanschlüsse, von denen etwa 60 % in privaten Haushalten eingerichtet sind. Gleichzeitig haben zu diesem Zeitpunkt über eine Million Menschen Anträge auf Einrichtung eines Telefonanschlusses gestellt.
In ländlichen Gebieten ist die telefonische Versorgung vor allem durch Telefonzellen gewährleistet.


Fast so wertvoll wie eine Trabi- Anmeldung war in der DDR die fürs Telefon.

https://www.nordkurier.de/prenzlau/telefonanschluss-war-in-der-ddr-wie-ein-sechser-im-lotto-224535401.html


Abhören durch StaSi

https://www.gutefrage.net/frage/wie-ging-die-telefonabhoerung-in-der-ddr-vonstatten


Hier ist die Wahrheit: Als ehemaliger operativer Mitarbeiter der Staatssicherheit kann ich dir sagen: Telefone wurden nie mit Wanzen in den Telefonen abgehört. Das ist Nonsens aus James Bond-Filmen. Jedes "Post- und Fernmeldeamt" in der DDR hatte einen Wählersaal. Dieser befand sich innerhalb des Gebäudes, wo die Technik stand, die leider meist noch aus der 30er Jahren oder älter war. Im Wählersaal wurde dann eine Steckverbindung hergestellt zwischen der Leitung des Telefoninhabers, der abgehört werden sollte und dann dem Telefonanschluß der Kreisdienststelle, die selber einen extra Raum hatte, wo ein oder zwei Tonbandgeräte standen, die dann automatisch ansprangen und das Telefonat aufzeichneten. Dieser Raum war ausschließlich operativen Mitarbeitern des MfS aus der Abt. 26 der Bezirksverwaltung der Staatssicherheit zugänglich, also nur die hatten einen Schlüssel. Andere in den Kreisdienststellen tätige Mitarbeiter wußten nicht einmal, was das für ein Raum war und was sich hinter der Tür verbarg, denn jeder Mitarbeiter der Staatssicherheit hatte nur das zu machen, was im übertragen wurde. Der zuständige Angestellte des Fernmeldeamtes nun war ein inoffizieller Mitarbeiter (IM), der für diesen Aufgabenbereich angeworben und vom MfS verpflichtet war. Auch jeder Chef eines Post- und Fernmeldeamtes war zwingend IM. So eine einfache Steckverbindung war in Sekunden hergestellt. Dadurch wußte natürlich dieser IM als einziger, außerhalb des MfS, wer hier abgehört wurde. Wanzen in Steckdosen oder im Telefon sind Phantasien von Klein Fritzchen, der ohne Fachwissen da mal kess was vermutet. Aber mit der Realität hat das nichts zu tun. Auch die Legende vom Knacken im Telefon ist Blödsinn. Das Knacken kam daher, da die Fernmeldeämter altersschwach waren. Sie stammten fast alle aus den 30er Jahren. Es war im MfS auch bekannt, das die Leitung der Kreisdienststelle alle vom BND aus der BRD abgehört wurden. Um das zu prüfen mußte nur ein Signal abgesandt werden und wenn es zurückkam, dann war die Telefonnummer im Westen aufgeschaltet. Für Insider ist das alles bekannt.Im PFA gab es noch einen sogenannten "Mitarbeiter I", der dann im Verteidigungszustand die Leitung des Post- und Fernmeldeamtes übernehmnen sollte. Auch er war IM für diese Spezialaufgabe. Das ist heute auch in Deutschland so. Das MfS hatte eine Abt. Öffentlichkeitsarbeit, aber die war blockiert durch Honeckers Anweisung, keine Infos über das MfS an die Bevölkerung zu geben, um die Erfolge seiner Politik nicht schmählern zu lassen. Das ist dann 1989 dem Mitarbeitern des MfS schwer auf die Füße gefallen, denn das Volk staunte dann erbost über die dann veröffentlichten Fakten, obwohl diese Tätigkeit in allen Ländern der Welt gemacht wurde.

*************

Wenn die Staatssicherheit mithörte

http://www.deutschlandfunk.de/telefonueberwachung-wenn-die-staatssicherheitmithoerte.1310.de.html?dram:article_id=300210

Ilko-Sascha Kowalczuk hat sich durch Akten hindurchgearbeitet und eine detaillierte Dokumentation zum grenzüberschreitenden Telefonverkehr der DDR-Opposition in den 80er Jahren vorgelegt. Das Buch zeigt eindrucksvoll, wie umfassend das Ministerium für Staatssicherheit auch schon in analogen Zeiten die Kommunikation überwachte.

__________________
Tchja, Heute, geschieht diese Sache noch heimlicher und unheimlicher durch Dienste und Ministerien, bietet der durch sie beeinflusste Entwicklungsfortschritt im Hard- und Softwarebereich doch immer einfachere und ausgefeiltere Lösungen.
Audio-visuelle Bespitzelungstechnologie vom feinsten, ist zukünftig in JEDEM Gerät der Fernmeldebranche, der Unterhaltungstechnik, KFz - Technik, der Medinzintechnik usw. usw. usw., aller Branchen (unter Einfluss / Anordnung von Diensten und Ministerien) verbaut sowie explizit dafür konzipiert und gefertigt.            Meine Wenigkeit

 

 

 

 

Druckversion | Sitemap
Paul Preuß in 2016